Sunday, April 15, 2012

Easter + Prom

Hallo ihr Lieben!
Es hat mal wieder ein bisschen gedauert und es tut mir leid, dass ich euch warten lies.

Bei mir hier im weit entfernten Alaska hat es jetzt langsam mal angefangen zu schmelzen. (endlich) Der Fruehling steht for der Tuer und das heisst hier: Gestank. Die ganzen Graeser und Buesche, die den langen Winter unter Schnee begraben waren, riechen streng verfault und die ganze Hundekacke kommt auch raus. Ich freue mich aber trotzdem ueber den Fruehling. Die Sonne scheint jetzt viel mehr und es ist auch bis 9 Uhr abends hell. Mit dem Sonnenschein und den "warmen" Temperaturen (30-40 Grad Fahrenheit) kommt auch gute Laune wieder. Der lange, kalte Winter ruft bei vielen Alaskaner Depressionen hervor.
In der Schule hat Soccer angefangen und ich bin fleissig am Trainieren. Letzte Woche haben wir das Spielfeld vom Schnee und Eis befreit, es ist aber alles noch sehr nass und wie schon erwaehnt, es stinkt. 
Obwohl die Amerikaner nicht so die Superstars im Fussball sind, macht es richtig Spass. 

An Ostern fuhren wir zu Megan's Haus in Anchor Point. Wir hatten alle zusammen ein grosses Easter Dinner mit ein paar Freunden aus der Kirche. Zek und Zoey sind jetzt schon richtig gross und Megan's Bauch wird auch immer groesser. Wir spielten Karten zusammen und Megan's Freunde fragten mich ueber Deutschland aus. Auf dem Heimweg sahen wir dann noch ganz viele Elche am Strassenrand. Im Fruehling kommen die raus und suchen nach Gras, gleich neben dem Highway.
 
Mit dem Fruehling kommt hier auch die wichtigste Schultanzveranstaltung PROM. Beliebt, wie man als Austauschschueler nur sein kann, habe ich die Chance zu zwei verschiedenen zu gehen. Gestern war ich beim Prom der anderen High School in Soldotna, SoHi, und naechste Woche geht's dann zu unserem Skyview Prom.
Ich hatte gestern richtig Spass, obwohl ich nicht so viele Leute kannte. Mein Date war Catherine, eine Austauschschuelerin aus Daenemark. Nach dem Pizzaessen und Eis bei Dairy Queen gingen wir zur Promenade und dann waren die typischen Taenze, wie man sie halt aus den Filmen kennt, aber auch ein bisschen raven angesagt. Der Direktor und ein paar Lehrkraefte beobachteten die Schueler, ob denn jemand Dirty danced. Letztes Jahr wurden ein paar Leute rausgeschmissen, weil deren Tanzstil nicht so in Ordnung war. 
Nach dem Tanz ging es dann zur After-Prom Party. Organisiert von der Middle School, gab es natuerlich keinen Alkohol, aber FREE food und FREE drinks. Neben Wii, Xbox und anderen Videospielen gab es auch Poker, Blackjack und andere Spiele. Jede Viertelstunde konnte man Geld gewinnen und Catherine hatte Glueck und bekam $20. 
Diese Party wurde organisiert, damit man nicht zu einer "echten" Party mit Alkohol geht, weil das ja ganz, ganz schlecht ist.
Um 3 Uhr morgens war ich dann zu Hause.

Die letzten Monate hier will ich noch so gut wie es geht geniessen. Ich freue mich schon auf den Sommer, weil ich dann die Chance bekomme, Fischen zu gehen. Man kann hier in Alaska so viele Sachen machen. 
Ich weiss, dass es (leider) so schnell vorbei gehen wird und dann bin ich wieder bei euch in Deutschland. Ich habe Schwierigkeiten zu Hause in Deutschland zu sagen, weil es sich einfach nicht richtig danach anfuehlt. Ich habe mir hier in den letzten Monaten ein zweites zu Hause aufgebaut und wenn ich so drueber nachdenke, wird es hoechstwahrscheinlich ganz schoen schwer hier weg zu gehen.
Ich freue mich aber schon darauf, wieder bei euch zu sein. Nach fast 9 Monaten realisiert man eben was man an seinen Freunden und Familie hat. 

Bis Bald,

Martin

Easter Dinner







Prom




 

Saturday, March 17, 2012

Long time seeing

Hallo ihr Lieben!

Tut mir echt Leid, dass ich mich sooo lange nicht gemeldet habe. Ich hatte einfach nicht richtig Zeit und Lust, mich an den Computer zu setzen. Ich hab allerdings waehrend Fasching viel an euch alle gedacht. Es kam ein bisschen Heimweh auf, weil ich einfach mit euch auf den Umzug gehen wollte. 
Sonst gings mir hier ganz gut die letzten Monate. Wir haben immer noch richtig viel Schnee und der wird wahrscheinlich auch bis Mai liegen bleiben. Schule ist nach wie vor keine allzu grosse Herausforderung. Die Soccer Season geht bald los und ich freue mich schon richtig mit den Amis Fussball zu spielen. Es gibt paar die sogar richtig gut sind. 
Ich weiss grade garnicht, ueber was ich euch so berichten kann. 
Wie ihr vielleicht auf Facebook gesehen habt, gab es ein paar Schultaenze und ich war snowboarden. Ich hatte auch eine neue Freundin fuer einen Monat lang, aber dann hat sie Schluss gemacht, weil ich im Juni gehe und dann will sie mir nicht nach weinen. Naja, so ist das Leben. 
In den letzten Monaten hab ich mich immer wieder gefragt, wo die Zeit hin verschwunden ist. Es ist bald schon April und ich bin hier nur noch fuer gut 3 Monate. Ich freue mich schon auf zu Hause, aber ich will hier noch nicht gehen. 
Jesse war in den letzten Monaten ein bisschen schwierig. Er hat Stimmungsschwankungen und so war jeder Tag anders. Manchmal war er nett zu mir, manchmal nicht. Ich bin aber nach wie vor gluecklich hier mit ihm und Karena.
Wir haben neuen Kuechenboden und neuen Teppich im Haus bekommen. Der Teppich ist so richtig flauschig und ich liebe es barfuss darauf zu laufen.
Ich hatte Spass an den Familienfeiern. Wir haben den ersten Geburtstag von Zek, Megan's Sohn, im Februar gefeiert und Karena's Geburtstag war im Januar. Ich freue mich immer, wenn wir aus dem Haus kommen. Wegen dem Schnee und den Entfernungen hier, kann man nicht so viel machen. 
Ich freue mich aber auch schon auf den Fruehling und den Sommer hier. Viele Leute an der Schule haben mich schon fuer Fischen und Jagen eingeplant. Ich will noch garnicht an das naechste Schuljahr in Deutschland denken, aber ich muss mich ueber die Seminare und Faecherwahl informieren. Ich hoffe, dass ich das bald alles geregelt kriege und dann eine Sorge weniger habe.
An euch alle sende ich mein Rueckflugdatum, den 29.06.2012. Ich habe schon gehoert, dass der Abiball am naechsten Tag dann ist. Ich hoffe, dass ich nach einer 30 stundigen Reise dabei sein kann.
Soweit, so gut. Ich werde mich bald wieder melden (mit Fotos). Vergesst nicht: wenn ich mich nicht melde, geht es mir fantastisch. Die letzten Monate waren echt gut. Das hoert sich vielleicht irgendwie boese oder gemein an, aber manchmal habe ich einfach keine Lust mit Deutschland zu kommunizieren. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine und nehmt es nicht persoenlich.
Also, bis bald!

Euer Martin

PS: Alaska braucht Fasching!!!

Thursday, January 19, 2012

Christmas+New Years Eve

Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe ihr habt die Zeit, ohne Neuigkeiten auf meinem Blog gut ueberstanden. Ich hab einfach keine Zeit gefunden zu posten.
Ich werde euch aber jetzt ueber mein Weihnachten und Silvester in Alaska erzaehlen. Wie ihr vielleicht wisst, gibts in Amerika die Geschenke am Weihnachtsmorgen. Am Heiligabend hatten wir ein Dinner fuer alle zusammen. Steve, Karena's Freund, Megan und ihre Kinder waren zu Besuch. Megan's Mann musste leider arbeiten, weshalb wir uns schon zwei Wochen vor Weihnachten trafen und ein Dinner bei Megan zu Hause in Anchor Point hatten.
An Heiligabend schauten wir alle zusammen Weihnachtsfilme und spielten Wii. Es ist hier eine Art Tradition, dass man ein Geschenk am Heiligabend oeffnen darf. Steve hatte mir und Jesse ein Gag Geschenk mitgebracht. Spielzeug Aexte, damit wir uns battlen koennen. Karena hatte fuer Zoey ein Prinzessinnenzelt gekauft und wir bauten es auf. 
Es war etwas seltsam, an Weihnachten nicht zu Hause bei meiner Familie zu sein, aber ich versuchte einfach nicht so daran zu denken. 
Am Weihnachtsmorgen gab es dann Geschenke. Karena hatte Socken und Schokolade fuer mich und ein grosses Geschenk fuer mich und Jesse: Skiurlaub im Alyeska Resort. Wir besuchten die Johnsons, unsere Nachbarn, und tauschten Geschenke aus. Die Udelhovens und Johnsons sind alle gut befreundet. Jesse, Megan und ich gingen Schlittenfahren mit Zoey, denn es hatte erst geschneit. 
Am Abend bereiteten wir uns fuer unseren Trip nach Alyeska vor. 
Die 5 Tage Snowboarden haben richtig Spass gemacht und das Hotel war sehr nobel. Jeden Abend gingen wir schwimmen und entspannten in den heissen Quellen. 
Es war zwar manchmal ziemlich kalt, weil ich einfach nicht dran gewoehnt bin in 8 Grad Fahrenheit(-14 Grad Celsius) Wetter zu snowboarden. Im Alyeska Resort gibt es waehrend der Weihnachtsferien jeden Abend Nachtskifahren von 17 Uhr bis 21 Uhr. Es hat viel mehr Spass gemacht, weil es weniger Leute waren. Fast alle Pisten sind offen, weil ganz viele Lichtmasten rumstehen. 
Als wir mitten auf einer Abfahrt waren, fiel der Strom aus. Ich war ein bisschen geschockt, weil es einfach ploetzlich stockdunkel war. Jesse und ich trafen uns und er sagte mir, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Die Lifte und Lichtmasten haben alle Back-Up-Generators und nach einer Minute im Dunklen gingen wir dann wieder snowboarden.

Silvester wird hier nicht so gefeiert wie in Deutschland und die meisten meiner Freunde waren entweder bei ihren Familien in den Lower 48 (die "eigentlichen" USA) oder durften nichts machen. Wir hatten aber ein sehr gutes Dinner zu Hause und danach schauten wir Filme. Ich durfte Bier trinken und hatte auch um die 8 bevor ich ins Bett ging. Um Mitternacht hatten wir aber kein Feuerwerk, weil das hier nicht so ueblich ist. Die grossen Staedte haben Feuerwerk, aber hier auf dem "Land" gibt es nur Feuerwerk am 4. Juli, der Nationalfeiertag. Um Silvester herum hat es angefangen richtig richtig kalt zu werden. Das Thermometer hat in den letzten Wochen nichts waermeres als -20 Grad Fahrenheit angezeigt (-28 Grad Celsius).

Die letzten Monate sind so schnell vergangen, ich hab es irgendwie noch garnicht realisiert, dass es in ungefaehr 5 Monaten schon wieder nach Hause geht. Ich freue mich schon auf zu Hause, weil ich es schon vermisse, aber ich will auch die Zeit hier noch geniessen, vor allem den Sommer. Ich wurde schon zum Quadfahren und Fischen eingeladen. 
Was mir grade noch einfaellt: das zweite Semester hat angefangen und ich habe jetzt Gitarrenunterricht. Der Lehrer ist echt cool drauf und wir spielen ganz viele Songs. Es macht richtig viel Spass und wenn ich jeden Tag spiele,dann komme ich nicht so aus der Uebung.
Am Wochenende nach den Weihnachtsferien war ein Winter Ball an der Schule. Es war einer von den typischen Amerikanischen Schulveranstaltungen, aber es hat Spass gemacht. 

Vielleicht finde ich bald mal wieder die Zeit mehr zu posten. Aber eigentlich passiert hier nicht so viel. Wenn es -30 Grad Fahrenheit draussen hat, kann man eigentlich kaum was machen, ausser Lesen oder Fernsehen. Ich freu mich aber schon auf den Maerz, wenn es mal wieder etwas waermer wird und die Soccer Saison losgeht. 
Bis dann! Liebe bibbernde, kalte Fuesse Gruesse aus Alaska!
Martin










New Years Eve Dinner















 Winter Ball



Thursday, December 1, 2011

Alabama

Hallo Leute!
Ich bin gestern morgen um 5.00 morgens nach Hause gekommen.

Die Reise ging am Montag vor einer Woche los. Steve, Karena's Freund, fuhr uns zum Kenai Airport und nach einem kurzen Drink in der Flughafen Lounge stiegen wir dann in das super kleine Flugzeug nach Anchorage ein. In Anchorage warteten wir dann auf unseren Flug nach Phoenix, Arizona.
Die Flugroute war doch etwas anders als ich im letzten Post geschrieben habe.
Wir flogen von Anchorage nach Phoenix, nach Washington, D.C. und dort warteten wir dann 7 Stunden auf den naechsten Flug nach Huntsville, Alabama bis man uns mitteilte, dass der Flug gecancelled wurde.
U.S. Airways bezahlte uns eine Nacht im Hotel und am naechsten Morgen ging es dann nach Atlanta und letztendlich nach Huntsville. Es hatte 65 Grad als wir ankamen, und das war fuer uns Alaskaner fast wie Hochsommer.
Auf dem Weg zu Sid's Haus haben wir uns dann erst mal verfahren, aber nach einer Fahrt von 60 min kamen wir dann an.
Sid's Frau hatte ihn ein Tag bevor wir ankamen verlassen und deswegen war die Situation ein bisschen angespannt und das Haus ein bisschen schmutzig.
Ich fand es trotzdem ganz schoen. Ich spielte mit meiner Nichte Ever, sie ist zwei Jahre alt und richtig suess.
Am naechsten Tag war Thanksgiving. Anders als geplant gingen wir in ein Restaurant mit einem "Old Country Store" nebendran. Das Thanksgiving dinner war einfach koestlich. Truthahn, Ham, Mashed Potatoes, Green Beans, Sweet Potatoes, Stuffing, Gravy und Cranberries fuellten meinen Magen randvoll.
Danach gingen wir dann im Old Country Store und in Walmart shoppen, weil es an Thanksgiving immer ganz viele Sales gibt.
Sid musste um 11 pm zum Arbeiten, also spielten Karena, Jesse und ich noch Karten zu dritt und schauten Filme.
In den naechsten Tagen fuhren wir zu verschiedenen Malls und Staedten. Ich kaufte eine Cap und ein Hoodie von Alabama Crimson Tide, das College Football Team hier. Die Leute in Alabama sind alle sehr verrueckt mit Football und ueberall kann man entweder Auburn oder Alabama Crimson Tide merchandise finden. In einer Mall sah ich auch schon Weihnachtsdekorationen und man konnte auch ein Foto mit Santa machen. Typisch Amerikanisch geht hier die Weihnachtsstimmung schon vor Thanksgiving los und alle sind aufgeregt. Weihnachtslieder kamen schon im Oktober im Radio, aber jetzt wird es extrem.
Abends spielten Jesse, Sid und ich Golf auf der Wii. Es war richtig cool.
Am Sonntag fing es an kalt zu werden und zu regnen, also gingen wir ins Kino. Der Kinosaal war richtig klein und sah wie ein kleines Home theater aus.
Als wir am Dienstag nach Alaska aufbrachen fing es an zu schneien.
Nach einer halben Ewigkeit kamen wir dann um 2 Uhr nachts in Anchorage an und Steve holte uns ab. Wir fuhren mit dem Auto diesmal. Ich schlief die ganze Fahrt, aber als wir zu Hause um 5 ankamen erzaehlte mir Jesse, dass es auf dem Pass richtig viel Schnee hatte.
In Sterling hatte es nur ein bisschen geschneit.

Ich habe jetzt noch zwei Wochen Schule und dann ist Christmas Break und das erste Semester ist vorbei. Ich bin hier jetzt auch schon 3 Monate, aber es fuehlt sich garnicht so an. Mit der Weihnachtszeit kommt auch ein kleines bisschen Heimweh wieder, aber ich freue mich auch schon auf das Amerikanische Weihnachten hier.
Ich wuensche euch allen eine schoene Adventszeit.
Bis zum naechsten Mal,

Martin